Der Frühling entspricht in der TCM dem Element Holz. Diese Zeitqualität wird bestimmt durch eine explosionsartige Kraft, viel Bewegung und den Drang nach Dynamik. Alles blüht, wächst und gedeiht. Allea ist saftig grün und die Natur erwacht zum Leben. Genau wie wir. Wir bekommen Lust auf Bewegung, Spaziergänge, Sitzen in der Sonne und frische Frühlingskräuter.
Dem Holz-Element zugeordnet sind die Funktionskreise Leber und Galle. Laut TCM stören Emotionen wie Zorn, Wut und Aggressionen dieses Element. Stress und das "eingeengt sein" in Lebensumstände, die uns widerstreben, mach der Leber ebenso zu schaffen wie zu enge Kleidung und Begrenzungen geistiger Art.
Wir sollten viel Zeit in der Natur verbringen, uns bewegen und lernen, uns zu entspannen. Wenn wir einen harmonischen Energiefluss in unserer Leber pflegen wollen. Im Westen gilt der Frühling als jene Zeit, wo wir entschlacken, Giftstoffe ausscheiden und frische & dynamische Energien in uns erwecken wollen.
Die Leber zählt zu den wichtigsten Entgiftungsorganen des menschlichen
Körpers. Sowohl in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) als auch
in der westlichen Medizin spielt sie eine ausßerordentlich wichtige Rolle
bei Erhalt von Gesundheit und Vitalität.
Jahreszeit: Frühling
Tageszeit: Morgen/Vormittag
Die Energie ist nach oben und außen gerichtet.
Die zugeordneten Organe sind Leber und Gallenblase.
Die Farbe ist grün.
Die Himmelsrichtung der
Osten.
Der Geschmack ist sauer.
Das zugeordnete Sinnesorgan sind die Augen.
Das
Körpergewebe die Sehnen.
Negative Emotionen äußern sich in Wut und Zorn.
Positive Emotionen in Geduld und Gelassenheit.
Stimmlicher Ausdruck: Jammern,
Schreien.
Die Körperregionen Nacken, Hals, Kopf, Rippenbogen, werden von der Holzenergie beeinflußt.
Als Seelenaspekt gilt Hun, die Wanderseele. Spiritualität, Kreativität
Lebensphase: Kindheit bis 14 Jahre - Junges Yang
Organmaximalzeit: 23-3 Uhr
Organminuszeit: 1-3 Uhr
Nach den chinesichen Jahreszeiten beginnt das Frühjahr schon mit dem 13.2.2019 und endet am 16.5.2019. Und tatsächlich ist kurz nach Mariä Lichtmeß durch die schon deutlich länger werdenden Tage, eine Änderung der Energie spürbar. In unserem Kulturkreis gelten allgemein die Monate März – Mai als Frühlingsmonate. Geht es nun um diverse Entschlackungs/Engiftungs/Entlastungskuren so sind die Frühjahrsmonate die geignete Zeit dafür. Allerdings ist hier zu beachten, dass Entgiftungskuren – da sie meist sehr kühle und ausleitende Kräuter beinhalten – erst dann durchgeführt werden sollen, wenn es draußen nicht mehr kalt ist, der Boden nicht mehr gefroren ist und die Pflanzen die wir für die innere Reinigung nutzen aus dem Boden spriessen.
„Im Frühling steht alles auf Aufbruch, Neubeginn und Energie. Jetzt ist der richtige
Zeitpunkt um seinen Körper und seine Seele zu nähren, um energiegeladen und glücklich zu sein. Körper und Seele sind eine Einheit.
Es ist die Energie des hoffnungsvollen Aufbruchs die uns im Frühling unterstüzt und Neues beginnen lässt. Das Holzelement repräsentiert Wachstum, das angemessene und harmonische Entfalten und die Fähigkeit mit Widerständen umzugehen. In der TCM entsprechen die Entgiftungsorgane Leber und Gallenblase dem Frühling/Holzelement.
Die einfachste Übung die Energie des Holzelementes zu verstehen ist das Beobachten von Kindern, va. beim Spielen am Spielplatz oder in der freien Natur.
Sie sind ständig in Bewegung, Ihre Bemühungen sind oft nach oben orientiert, das Erklimmen eines Baumes, noch höher hinaus Schaukeln, etwas Erkunden, Neues entdecken. … sie sind flink, laut/ schreien…Kinder brauchen viel Veränderung/Abwechslung sonst kehrt schnell Langeweile ein und sie werden launisch. Und vor allem: Sie wollen… sich entfalten.
Wird dieser Entfaltungsdrang, auch noch im Erwachsenenalter, zu stark gehemmt, entsteht primär Frustration und Symtpomatisierung auf verschiedenen Körper und Geistebenen. Es geht um die Entwicklung des ursprünglichen Potentials, dieses muß zum Ausdruck gebracht werden und „hochgeträumt“ werden. Es geht um Lebensplan und Lebensziel, Persönlichkeit und Entwicklung.
Die Leber ist für den freien Fluß des Qi (Lebensenergie) und Blut verantwortlich. Die Leber reguliert das Verdauungssystem, harmonisiert die Emotionen, harmonisiert die Menstruation, speichert das Blut und ist das Haus der Wanderseele.
Die Bewegung der Holzenergie ist nach oben und außen gerichtet. Das Holzelement will sich seiner Bestimmung und nach ausdehnen und entfalten, kann
aber schnell durch Kleinigkeiten sehr stark gestört werden und „stagnieren“. Stagnation (in Folge Streß) entsteht, wenn etwas nicht so ist wie wir es gerne
hätten.
„Die Leber ist der General, brilliant in der Strategie und leicht beleidigt.“ (merksatz der tcm)
STÖRUNGEN DER LEBERENERGIE
„Die Leber ist launisch und wechselhaft!“
Auf körperlicher Ebene zeigen sich "Leber-Probleme" vor allem an den Augen (ein Sprichwort besagt: Die Leber öffnet die Augen.)
Symptome einer schwachen Leber können sein:
…bewußte Lebensführung, Körperübungen, Akupressur, Achtsamkeit & Ernährung!
Das Holzelement verachtet Streß und liebt Gelassenheit. Die Dinge so zu tun, wie es deinen Bedürfnissen und Lebenseinstellungen entspricht, stärkt das Holzelement.
Heftige Emotionen, Ärger, Zorn, Anklage, bringen die Leberenergie aus dem Gleichgewicht. Die Übung des "Nicht Anhaftens" hilft uns besser mit unseren Emotionen umzugehen.
Zuviel scharfer Geschmack kann das Leber-Yin aufbrauchen und das Yang ungehindert nach oben steigen lassen und austrocknen. Drogen, Alkohol, Gifte (auch aus Kosmetik), Medikamente und auch zu große Mengen an Kaffee schaden der Leber.
Der Frühling ist die beste Zeit für Bewegung an der frischen Luft!
Bewegung ist das Mittel der Wahl gegen Stagnation. Nutze die Holztageszeit „den Morgen“ für einen Spaziergang um die frische und stärkende Energie aufzunehmen.
„Die Leber erholt sich im Liegen!“ Folge dem Jahreszeitenrhythmus und ziehe dich früh Abends zurück. Gehe vor 23 Uhr zu Bett, um die Organ- „Hochphase“ von Leber und Gallenblase (Gb 23-1 Uhr und Le 1-3 Uhr) zur Regeneration zu nutzen.
Hausmittel – Leberwickel: Ein altbewährter Klassiker der die Leber entspannt und die Entgiftung anregt.
Ein Baumwolltuch in sehr warmen (nicht heiß!) Schafgarbentee tränken und unterhalb dem rechten Rippenbogen auflegen. Mit einem trocken Handtuch einwickeln und eine Wärmflasche darauf geben.
Dauer: 15-20 Minuten am besten zu Leberminuszeit zw. 13-15 Uhr oder abends zum Schlafengehen.
Sobald der Wickel ausgekühlt ist, entfernen. Am Abend, am besten danach nicht mehr aufstehen.
Die Farbe des Holzes ist GRÜN.
Dem Element Holz ist der Geschmack 'SAUER' zugeordnet. SAUER zieht zusammen, leitet die Energie nach innen und hält Körpersäfte im Körper
Mit grünen chlorophyllreichen Lebensmitteln wird die Leberenergie optimal aktiviert.
Manche Nahrungsmittel repräsentieren die aufstrebende und dynamische Energie des Frühlings durch ihre Form oder ihr schnelles Wachstum, dazu gehören z.B. frische Sprossen. Sie sorgen für Bewegung des Qi und beinhalten zudem ein wahres Kraftwerk an Energie und Nährstoffen für unseren Organismus.
Um die Leber zu stärken ist es wichtig, die Mitte zu stärken, also wärmende Speisen aus dem Erdelement zu essen. Diese sollte man mit frischem Grün (Bärlauch,
Löwenzahn, frische Kräuter....) und ab und zu einem Spritzer Essig und Zitrone genießen.
Dem Holzelement zugeordnet ist auch das Hühnerfleisch.. Zum einen verkörpert das Tier selbst durch seine flatterhaften Bewegungen die Frühlingsenergie und zum anderen beeinflusst Hühnerfleisch die Blutbildung und kann somit den Funktionskreis Leber stärken.
Der zugeordnete Geschmack des Holz-Elements ist der saure Geschmack. Diesen finden wir u.a. in vielen Obstsorten, in Essig, in Weißwein, Zitrone, Joghurt und Tomaten. Aber Vorsicht! Wie so oft in der TCM bedeutet dies nicht, möglichst viel davon zu sich zu nehmen, sondern auf die Ausgewogenheit zu achten. Vor allem bei bereits bestehenden Stagnationen ist - ganz im Gegenteil - Vorsicht mit sauren Lebensmitteln geboten.
- va. Brennessel – am besten frisch gepflückt im Smoothie oder als Suppe/Spinat.
Vorsicht für kälteempfindliche Personen: Da Brennnessel stark kühlend wirkt,
nicht zu lange und evtl. mit wärmenden Gewürzen, Fenchel, Anis zubereiten.
- Löwenzahnblätter, Giersch, Spinat, Gänseblümchen, Artischocke, Dinkel, Grünkern, Quinoa, Petersilie
frisch, Basilikum frisch, alle Arten von Beeren
- Kräutertinkturen/Kräutertee:
Schafgarbe (- Le Qi Stag.), Mariendistel (stärkt das Le Yin), Löwenzahnwurzel (-Leber Feuer),
Enzianwurzel (-Leber Feuer), Pfefferminze (-Le Qi Stag.), Lavendel (-Le Qi Stag.),
Brennessel (+Le Blut), Melisse (-Le Qi Stag.), Birkenblatt
- Super Food: Goji Beeren (nährend), Algen (Spirulina, Chlorella), Gersten/Weizengras (kühlend,+Le Blut), Bierhefe
- Getränke: Apfelsaft, Hagebuttentee, Hibiskustee, Melissentee, Essigwasser, Gerstenwasser – (alle erfrischend) – Kirschsaft (wärmend).
Weitere Lebensmittel, die dem Holz-Element zugeordnet sind:
Grünkern, Dinkel, Weizen, Granatapfel, Kumquat, Petersilie, Zitrone, Ananas, Rhabarber, Kiwi, Sauerampfer, Sauerkraut, Essiggurkerl, saure Äpfel, Mandarinen, Orangen, Erdebeeren, Preiselbeeren, Stachelbeeren, Entenfleisch, Frischkäse, Sauermilch und Topfen.
Harmonisiere deinen Darm täglich mit Flohsamen.
Ernähre dich überwiegend basisch mit grünen chlorophyllreichen Lebensmitteln (s.o.),
leichten Dinkelsuppen und zwischendurch Grünkern.
(Quelle: www.shiatsu-evawilhelm.com)
Bild: www.impulsmanagement.ch
Meridiandehnung Makko´ho
1) Gallenblase
Du sitzt mit gegrätschten Beinen am Boden, die Knie sind durchgestreckt. Strecke nun die Arme mit verschränkten Fingern und nach außen gedrehten Handflächen nach
oben. Drehe deinen Oberkörper zum rechten Bein und neige dich langsam in Richtung deines linken Beins. Bleibe eine Weile in dieser Position. In einer runden Bewegung führst du deinen Oberkörper
nach vorne und richtest dich wieder auf. Nun erfolgt die Dehnung über die andere Seite. Auch hier gilt besondere Vorsicht, die Dehnung nicht zu übertreiben! Deine Wirbelsäule wird es dir danken -
weniger ist oft mehr.
2) Leber
Du sitzt mit gegrätschten Beinen und durchgestreckten Knien am Boden (gleiche Position wie oben). Wieder werden die Hände verschränkt, umgedreht und mit nach außen weisenden Handflächen über den Kopf erhoben. Der Oberkörper beugt sich nun nach vorne, der Rücken bleibt dabei möglichst gerade. Nun spürst du die Dehnung besonders an der Innenseite der Beine. Diese Übung kann auch mit der Gallenblasen - Position verbunden werden.
Le 3 und Di 4 gemeinsam stimulieren.
Le 3: in einer Vertiefung zw. dem Mittelfußknochen von großer und zweiter Zehe. Taste dich von den Schwimmhäuten ca. 1,5 Daumenbreit Richtung Fußgelenk bis du eine deutliche Vertiefung findest.
Di 4: in einer Vertiefung am 2ten Mittelhandknochen (meist druckempfindliche Stelle), vom Zeigefingergrundgelenk gleite mit dem Daumen der anderen Hand Richtung Handgelenk, übe den Druck in Richtung Zeigefingergrundgelenk aus.
Dauer: Ca. eine Minute pro Seite.
Auf dem Fußrücken, am proximalen Ende der Vertiefung zwischen dem ersten und zweiten Metatarsalknochen.
In der Mitte des zweiten Metacarpalknochens, an der radialen Kante, in einer Vertiefung.
Bilder: Tsubook
Eine Übung zur Entspannung des ganzen Körpers.
Beginne mit der Übung in der Mitte deines Schädels…
Stelle dir mit jedem Atemzug vor, wie sich dein gesamter Kopf von innen nach außen mit
weiß-silbernem Licht füllt.
Verwende dabei das Bild einer Lichtwelle oder Schwall von Entspannung.
Denke nicht nur „Licht“ & "Entspannung" sondern fühle es auch.
Wandere nun weiter in die Mitte deines Hals- und Nackenbereiches. Wiederhole die Technik des Entspannen und Loslassens mit jedem Atemzug.
Fahre so weiter fort mit:
Arme
Brustkorb und Schulterblätter
Oberbauch
Unterbauch
Wirbelsäule
Becken
Oberschenkel
Knie
Unterschenkel
Knöchel
Füße und Fußsohlen.
Atme weiter und spüre nun gut nach. Wie fühlt sich dein Körper nun an, so voll von energiereichem hellem Licht & Entspannung?
Genieße diesen Zustand und versuche dieses Gefühl so lange du es möchtest aufrecht zu erhalten.